Im April 1949 ist unser „Glaube und Heimat“ als Rundbrief der heimatvertriebenen Böhmerwäldler erstmals hinausgezogen, hinaus in alle deutschen Gaue und weit hinaus über die Grenzen Deutschlands. Der unmittelbar nach der Vertreibung persönlich an die einzelnen Heimatpfarrkinder gerichtete Pfarrbrief der ehemaligen Seelsorger von daheim rief den Heimatbrief der Böhmerwäldler, unser „Glaube und Heimat“, ins Leben.

So dürfen wir mit Dank gegen Gott, der dieses Beginnen so sichtbar gesegnet und mit Dank an unser treu katholisches Böhmerwaldvolk auf die ersten zehn Jahre des Wachsens und Gedeihens zurücksehen. Eine wirklich erfreuliche Entwicklung der „Vertikale und Horizontale“, d. h. nach Inhalt und Ausstattung sowie Ausbreitung, konnte alsbald nach Erscheinen anspornend für die weitere Arbeit festgestellt werden, die ob der treuen, selbstlosen Mitarbeit von Laien aus allen Berufsschichten und -gruppen, sowie des Klerus bis zur Stunde anhält.

Was sind aber schon zehn Jahre im Leben eines Menschen und gar erst im großen Geschehen der Weltgeschichte? Und doch dürfen wir mit Stolz und Anerkennung auf die zehn vergangenen Jahre unseres „Glaube und Heimat“ zurückschauen, wir dürfen dabei ohne Überhebung festhalten, dass gerade diese ersten zehn Jahre in der Weltgeschichte schon einmal etwas bedeuten werden. Gehörte es doch zu dem Aufgabenbereich unseres Blattes, alles festzuhalten, was um einen Volksteil heimatvertriebener Deutscher, der Böhmerwäldler, geschah, was für Unrecht und Untaten diesem Volke zugefügt und was von den Menschen dieser Volksgruppe heldenhafterweise ertragen wurde. Berichtete es doch, wie diese Menschen, verankert im Glauben an Gott, sich durchgerungen aus Not und Elend, und wie sie ungeschmälerten Glaubens an ihren Herrgott wieder neu anfingen und neu aufzubauen begannen.

In ungezählten Fällen war „Glaube und Heimat“ aber auch der nimmermüde Reiseengel, der unablässig hinauszog, um von Unmenschen bewusst und beabsichtigt zerrissene Familien wieder zusammenzuführen und so leidgeprüfte Menschen wieder froh zu machen. Mitten in einer Welt politischer Ereignisse stehend, war unser Heimatblatt aber auch oft vor heikle Aufgaben gestellt. Stets war die Wesensstruktur dabei aber die: „Nie mit jenen zu halten, denen alles gut erscheint, weil es neu, aber auch nicht mit jenen, die alles für schlecht ansehen, weil es neu.“ Die Worte des hl. Thomas von Aquin waren eigentlich immer bestimmend für die ganze Haltung: „Nicht in äußeren menschlichen Einrichtungen liegt das Böse, sondern im Menschen, der sie ungehörig gebraucht“ (Summa 2, 2. qu. 169 a. 1). So war die Linie von „Glaube und Heimat“ die überall angesprochen hat. Daher soll sie weiter beibehalten werden auch für die kommenden Jahre. So ziehe denn weiter hinaus und künde wie bisher vom Geschicke Deines Böhmerwaldvolkes, das bereit ist, für den ererbten Väterglauben und die angestammte Heimat der Väter einzutreten!

Irlbach, im März 1959

Dr. Hüttl
Vorstand von „Glaube und Heimat“

 

Aus Anlass des zehnjährigen Bestehens
spricht die Verwaltung von „Glaube und Heimat“ ein demütiges Dankgebet.

Sichtlich hat Gottes Segen auf diesem Unternehmen geruht, das mit Gott begonnen wurde,
aus brennender Sorge um die Gefährdete Seele unseres Böhmerwaldvolkes und aus tiefer
Liebe zu unserer Heimat.

Sichtlich hat Gottes Segen auf diesem Unternehmen geruht, das bis zur Stunde weitergeführt wurde
ohne jede Absicht, ja unter Ausschaltung persönlichen Gewinnes.

Dem Herrn sei Dank gesagt für seinen reichen Segen!
Der Mutter des Herrn sei Dank gesagt für ihren Schutz!

Dann wendet sich unser Dank an alle, die an unserem
Rundbrief mitgearbeitet oder ihn gefördert haben.

Wir danken
Seiner Exzellenz dem Hochwürdigsten Herrn Nuntius, Erzbischof Alois Muench,
der schon im Juli 1949, als unser Rundbrief zum ersten Male unter dem Namen
„Glaube und Heimat“ erschien, uns allen seinen Segen übermittelte.

Wir danken Seiner Exzellenz dem Hochwürdigsten
Herrn Bischof Josef Leiprecht, Bischof von Rottenburg.

Er hat von Anfang an unseren Rundbrief,
der in seiner Diözese gedruckt wird, mit sichtlichem
Wohlwollen unterstützt.

Dann gilt unser Dank besonders allen unseren Mitarbeitern, Priestern und Laien,
die ihre gewandte Feder in den Dienst von „Glaube und Heimat“ stellten
oder als treue Berichterstatter oder Nachrichtensender dem Rundbrief
selbstlos dienten.

Wir danken den Betreuern der Sammelbestellungen für ihre ausdauernde oft so undankbare Arbeit.
Gott lohne ihnen jeden Schritt, den sie für „Glaube und Heimat“ getan haben.

Wir danken allen, die für „Glaube und Heimat“ geworben und allen den treuen Beziehern und Lesern.
Ihr ward und seid der gute Ackergrund, auf das Korn gesät werden konnte, dass er viele Früchte brachte.

Wir haben allen Grund, uns miteinander zu freuen,
dass unser Werk so schön gediehen ist.

Wir bitten auch alle von Herzen, Mitarbeiter und
Berichterstatter, Bezieher und Leser und Freunde: Haltet
uns weiterhin die Treue, wie „Glaube und Heimat“
Euch die Treue hält.

Treue um Treue!
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