© Kallinger, MNJHQ
Liebe Leserschaft von Glaube und Heimat,
liebe Besucher unserer Homepage
„Corona“, dieses kleine unscheinbare Wort hat unser Leben, ja sogar die Welt verändert. Vieles was als festgeschrieben galt und unumstößlich, ist plötzlich in Frage gestellt. Ein kleiner Virus hat uns im Griff. Daran ändert auch das Leugnen seiner Existenz oder das Herunterspielen seiner Gefährlichkeit nichts. Corona kennt keine Grenzen, auch wenn mancher Staatslenker meint es beträfe ihn und sein Land nicht. Auch wir in Europa erfahren Herausforderungen die in der Nachkriegsgeneration nicht mehr vorstellbar waren. Gerade Italien, Spanien und Teile Frankreichs, aber auch in Großbritannien.
Das allgemeine Leben ist heruntergefahren, um die Ausbreitung zu verlangsamen. Betriebe müssen schließen, soziale Kontakte sollen unterbrochen werden und vor den Supermärkten stehen lange Schlangen. Vor allem die Älteren sind besonders gefährdet und müssen persönliche Kontakte vermeiden, was nicht immer einfach ist und von vielen als sehr schmerzlich empfunden wird, die Liebsten nicht bei sich zu haben.
Gerade jetzt, wo viele von uns Halt und Trost im christlichen Glauben suchen, ist auch die unmittelbare Teilnahme am Gottesdienst nicht möglich. Das wird gerade in den Kar- und Ostertagen besonders bewusst. Zwar sind tagsüber die Kirchen offen, aber die Feier der Gottesdienste geschieht ohne Teilnahme der Gemeinden. Das haben staatliche Stellen entschieden und die Kirchenleitungen so umgesetzt. Daher ist es wichtig die geistige Beziehung im Glauben aufrechtzuerhalten. Das Beten für andere wird zu einer wichtigen Brücke. Auch Gottesdienste im Fernsehen, zu denen man sich am Telefon verabreden kann, können auch allein zuhause ein Gefühl von Gemeinschaft geben, wenn am weiß, dass Familienangehörige oder gute Freunde in der Feier am Bildschirm jetzt gemeinsam mit mir verbunden sind. In Mancher Pfarrgemeinde werden auch Gottesdienste aus der eigenen Kirche übertragen. Wenn wir jetzt das Leiden und die Auferstehung Christi feiern, dann steht der leidende Mensch, der leidende Christus im Mittelpunkt. Aber auch der auferstandene Christus, der alles Leid überwunden hat, trägt die Wundmale weiter an sich. Die „Corona“, seine Dornenkrone, ein Bild für alles nur erdenkliche Leid der Menschen, wird zur Königskrone in der Auferstehung. Bei der Segnung der Osterkerze werden die fünf Wachsnägel, Zeichen des Leidens Christi in die Osterkerze eingefügt mit den Worten: „Durch seine heiligen Wunden, die leuchten in Herrlichkeit, behüte uns und bewahre uns Christus, der Herr.“ In diese Worte dürfen wir unsere Sorgen und Nöte legen, aber auch die vom Virus Erkrankten, ihre Angehörigen, die Pfleger und Ärzte und alle, die einsam und zum Teil qualvoll sterben mussten.
Beim Entzünden der Osterkerze heißt es dann: „Christus ist glorreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen“. Diese Zusage des Glaubens möge uns aufrichten in dieser schweren Zeit und mit christlicher Zuversicht nach vorne schauen lassen.
Die aktuelle Situation betrifft natürlich auch unsere Arbeit bei Glaube und Heimat und in den einzelnen Pfarreien. Die großen Zusammenkünfte wie der Sudetendeutsche Tag oder auch verschiedene Wallfahrten sind abgesagt. Bitte berücksichtigt bei euren Pfarrtreffen auch die Situation in Tschechien. Derzeit sind die Grenzen dicht. Ich gehe davon aus, daß bis Ende Juni keine Veranstaltungen in Böhmen möglich sind. Bitte informiert Euch darüber in den Medien. Wir werden versuchen aktuelle Informationen hier auf der Homepage einzustellen.
An dieser Stelle darf ich euch auch Grüße bestellen von Bischof Vlastimil Kročil aus Budweis und Pater Justin aus dem Kloster Hohenfurth. Sie schließen uns in ihre Gebete ein und bitten euch auch um euer Gebet.
Liebe Landsleute,
haltet euch an die staatlichen Vorgaben, lasst gesunden Menschenverstand walten, habt Gottvertrauen und bleibt gesund!
Euer Siegfried Weber
1. Vorsitzender und Kanoniker in Budweis