Vorsitzender von Glaube und Heimat Militärdekan Siegfried Weber Ehrenkanoniker in Budweis
Ansprache von seiner Excellenz, Bischof Vlastimil Kročil anlässlich der feierlichen Liturgie der Vesper mit der Installation der neu ernannten Kanoniker in der Kathedrale von St. Nikolaus in Budweis am 6. Dezember 2015
Liebe und verehrte Gäste, Kapitelpropst, Mitbrüder Kanoniker, Priester und Diakone, Seminaristen, Ordensfrauen, Brüder und Schwestern in Jesus Christus, unserem Herrn!
Ich begrüße auch Sie, liebe Gäste, liebe Brüder und Schwestern aus Deutschland, die mit dem von mir ernannten Ehrenkanonikus des Kathedralkapitels Pater Siegfried Weber gekommen sind. Ich freue mich sehr, dass ich Sie hier - in unserem Dom von St. Nikolaus in Ceske Budejovice bei der heutigen feierlichen Liturgie der Vesper begrüßen darf. Wir sind hier um gemeinsam zu beten und dem lieben Gott für diesen Tag zu danken, um die Vergebung unserer Sünden zu bitten, uns auf unsere Erlösung zu besinnen und unsere Hoffnung auf unseren Herrn zu richten – auf das Licht, das niemals untergeht.
Vesper, oder wie es auch genannt wird, das Abendgebet, gehört zu den wichtigen Momenten im Leben der Kirche. Es ist eine gute Tradition, wenn sich die Ortskirche – das Kathedralkapitel mit den Priestern, Diakonen und anderen Gläubigen am Fest des heiligen Nikolaus zusammentrifft. Heuer fiel der 6. Dezember auf den zweiten Adventssonntag und - den liturgischen Regeln gemäß – wird das Fest des heiligen Nikolaus auf morgen übersetzt. In den nächsten Tagen werde ich außerhalb der Diözese sein und werde bei den morgigen Feierlichkeiten durch den Weihbischof und Propst des Kapitels, Msgr. Paul Posad, vertreten. Ich habe keine Zweifel, dass er mich bei der Feier der Eucharistie gut vertritt und dass seine Worte eine Ermutigung für alle werden.
Mein persönlicher Wunsch war jedoch, zusammen mit Ihnen wenigstens durch das Gebet der Vesper den Schutzpatron der Kathedrale und der ganzen Diözese St. Nikolaus zu ehren - und das schon am Vorabend des Festes. Nächster Grund, warum ich die feierliche Vesper schon an diesem Nachmittag wollte, ist die Installation der neuen Kanoniker, die ich heuer im September ernannt habe. Die Zahlergänzung der Kanoniker und ihre feierliche Installation ist keine Laune, Relikt oder verblichener Ruhm. Das ist einer von vielen Momenten im Leben der Ortskirche und er erinnert uns daran, dass auch unsere örtliche Kirche seine eigene lebendige Tradition hat. Es ist eine Tradition, die seit 230 Jahre andauert und der wir mit Stolz dazugehören können! Wie viele in der Vergangenheit herausragende Persönlichkeiten unter den Mitgliedern der lokalen Domkapitel waren - Namen wie Jan Cais, Vojtech Mokry, Josef Leeb, Josef Novak und viele andere sind der Beweis, dass es ein Fundament ist auf welchem wir weiterbauen können. Ich wünsche mir, dass auch die aktuellen Mitglieder des Kapitels und auch die neu ernannten, einen ähnlichen Weg wie ihre Vorgänger gehen, und dass sie immer eine Unterstützung ihres Bischofs sind.
Es ist eine neue Herausforderung, es ist eine neue Verpflichtung! Daran erinnert uns der Apostel Petrus: "Weidet die Herde Gottes, wie Gott will; nicht als erbliche Herren in ihr Schicksal, sondern als ein Vorbild seiner Herde."
Um dies zu tun, wollen wir alle die notwendige Kraft und die Gnade des Herrn erbitten! Möge der Hl. Nikolaus, der Schutzpatron unseres Domkapitels, ein starker Fürsprecher bleiben! Möge unsere gesamte Diözese unter seinem mächtigen Schutz bleiben und durch seine Fürsprache weiterblühen!
Nun bitte ich die neu ernannten Mitglieder des Kapitels, das Glaubensbekenntnis und den Eid der Treue abzulegen.
Bericht aus Malsching
Es war wie ein kleines Pfarrtreffen, als Verwandte, Priesterkollegen, persönliche Freunde und fast zwei Dutzend Malschinger sich in Budweis einfanden, um gemeinsam am 6. Dezember an der offiziellen Installation von Militärdekan Siegfried Weber als Ehrenkanoniker der Diözese Budweis teil zu nehmen. Und selbstverständlich waren als offizielle Vertreter von Glaube und Heimat der 2. Vorsitzende, Domkapitular Alois Ehrl und der Geschäftsführer Herr Erich Schaufler anwesend. Gut sichtbar für alle Besucher der Feierlichkeit stand an den Stufen zum Altarraum die Pfarrfahne von Malsching.
Nach dem feierlichen Einzug des Hochwürdigsten Bischof Vlastimil Kročil, dem gesamten Domkapitel, den anwesenden Geistlichen, Pior Justin und Mitbrüdern aus dem Kloster Hohenfurth und den neu ernannten Kanonikern wurden diese einzeln vorgestellt. Diese Vorstellung als auch die anschließende Predigt von Bischof Kročil haben wir leider nicht verstanden. Die Liturgie wurde in tschechischer Sprache gehalten. Die deutsche Übersetzung der Ansprache können wir jetzt vorne in diesem Heft von Glaube und Heimat lesen. Trotzdem wardie von Bischof Kročil vorgenommene Zeremonie der Übergabe der Insignien der neuen Würde, dem Birett, der Mozetta und dem Kapitelkreuz am Band, auch für uns alle sehr ergreifend.
Unter den zahlreichen Besuchern im Dom des Heiligen Nikolaus zu Budweis waren bedeutende Persönlichkeiten anwesend:
Karel Schwarzenberg, ehemaliger Außenminister der Tschechischen Republik und amtierendes Oberhaupt des historischen Fürstenhauses Schwarzenberg, ehemals Herren von Krummau, sowie Bernd Posselt, Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Sicherlich waren noch weitere tschechische oder auch deutsche Honoratioren anwesend, die mir jedoch nicht bekannt waren.
Im Anschluss an die kirchliche Feier, fand für die geladenen Gäste im Hotel Maly Pivovar ein Empfang statt, bei dem die Gäste zwanglos miteinander plaudern konnten.
Danach traf sich der engere Kreis um den neuen Ehrenkanonikus um den unvergesslichen Tag in froher Runde und mit dem Böhmerwaldlied ausklingen zu lassen.
Gertrud Hecker