Liebe Mitglieder und Freunde der Pfarrei Malsching!
Macht hoch die Tür, das Tor macht weit
Wer kennt nicht dieses schöne alte Adventslied!? Aber wie und wo können wir uns mit diesem und anderen der alten Lieder auf Weihnachten vorbereiten?
Im Radio werden wir mehrmals täglich mit Jingle Bells, Rudy the red nosed reindeer und driving home for Christmas „bedudelt“. Jedes Lied für sich ist ja recht schön, aber wo bleiben unsere guten alten deutschen Advents- und Weihnachtslieder? Ich habe dem Bayrischen Rundfunk schon angeboten, meine CDs zur Verfügung zu stellen, falls sie selbst keine Aufnahmen von heimischen Advents- und Weihnachtsliedern mehr haben. Ich habe keine Antwort bekommen. Wahrscheinlich haben sie mich als „alte Spinnerin“ ad acta gelegt.
Aus eigener Erfahrung kann ich Euch sagen: Fliegt im Dezember nach Singapore! Unter duftenden Jacaranda-Bäumen bei 40° Hitze, 90 % Luftfeuchtigkeit, knapp 140 km bis zum Äquator und umgeben von pinkfarbenen Plastik-Tannenbäumen freut man sich ungemein, wenn man ‚leise rieselt der Schnee‘ und andere bekannte Weihnachtslieder hört.
In diesem Jahr beginnt der Advent schon sehr früh. Der 1. Adventsonntag fiel auf den 30. November. Für viele ist die Bedeutung des Advent stark in Vergessenheit geraten oder verdrängt worden. Mit dem „Macht hoch die Tür“ sollten wir nicht nur das tägliche Öffnen eines Türchens des Adventskalenders verbinden. Allenfalls an den Sonntagen, wenn am Adventskranz eine Kerze nach der anderen entzündet wird, erinnern wir uns an Weihnachten und seine Bedeutung für uns Christen:
Macht hoch die Tür, das Tor macht weit – es kommt der Herr der Herrlichkeit!
Nutzen wir also die Adventszeit, um uns auf die Weihnachtszeit vorzubereiten und vielleicht auch um ein bisschen auf die Adventszeit der vergangenen Jahre zurück zu blicken. Was ich bei meinem Rückblick gefunden habe, erfahrt Ihr ganz am Ende dieses neueHeimat-Blattes.
Im neueHeimat-Blatt 11/2025 vom November hatte ich über den Dokumentenfund im Turm der Pfarrkirche in Malsching berichtet. Darunter gab es auch viele Notenblätter mit den unterschiedlichsten kirchlichen Musikstücken. Passend zur Weihnachtszeit fand ich zwei Weihnachtslieder komponiert von Franz Reisinger (1838-1905) und fein säuberlich handschriftlich kopiert von den Herren Gustav Weyszer und Rudolf Zwittlinger. Herr Wyszer war in den 20-er bis Anfang der 30-er Jahre Oberlehrer in Malsching. Rudolf Zwittlinger besaß die Tischlerei, gleich am Ortsanfang, da wo heute das Ortsschild steht. Rudolf Zwittlinger war gleichzeitig Organist und Mesner (Mesner Rudl) und nach der Vertreibung auch für Glaube und Heimat einige Jahre Berichterstatter von Malsching.


Man stelle sich die mühsame Arbeit des Nachmalens der Noten vor. Das erste Kopiergerät in der Art wie wir sie heute kennen, wurde erst 1938 erfunden und allgemein nutzbare Kopier-geräte die diese Arbeit erleichtert hätten, kamen erst 1949 auf den Markt.

Mit diesem Bild der drei Glocken aus der Pfarrkirche in Malsching beende ich das heutige und gleichzeitig letzte neueHeimat-Blatt dieses Jahres. Wie schade, dass das Geläut dieser Glocken wahrscheinlich nicht zur Christmette in Malsching erschallen wird.
Allen Lesern, Mitgliedern und Freunden der Pfarrgemeinde Malsching und allen Euren Angehörigen wünschen wir ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes und gesundes Jahr 2026.
Eure Gerdy und Erich Hecker
Erinnerungen an St. Nikolaus
Wer hat als Kind nicht gezittert als es hieß: „Morgen Kinder wird’s was geben, morgen kommt der Nikolaus“. Wird er zusammen mit Krampus poltern und die Rute schwingen oder wird er hoffentlich aus dem Goldenen Buch vorlesen und dann aus dem großen Sack Süßigkeiten hervorzaubern? Das sind Erinnerungen an St. Nikolaus die schon seit Jahrzehnten zurückliegen
Ich habe aber auch eine andere, sehr schöne, Erinnerung an St. Nikolaus, die erst 10 Jahre zurückliegt.

Dieses besonders frohe Ereignis vom 6. Dezember, dem 2. Adventssonntag des Jahres 2015 hat zwar nicht den Eingang in die internationale Presse gefunden, ihm wurde aber in der Monatsschrift Glaube und Heimat im Januar Heft von 2016 auf mehreren Seiten gewürdigt und sogar im world wide web konnte man bei youtube die Zeremonie miterleben.

Am 6. Dezember 2015 wurde
Siegfried Weber zum Ehrenkanoniker
der Kathedrale St. Nikolaus in Budweis ernannt.
Hochwürdigster Herr Kanonikus – lieber Siggi
Die gesamte Malschinger Pfarrgemeinde und alle, die Dich kennen
gratulieren Dir ganz herzlich zum 10-jährigen Jubiläum
dieser hohen Ehre und Auszeichnung.
Unterschiedliche Artikel aus dem Archiv:
Abschrift des Artikel von Alois Ehrl
Vorsitzender von Glaube and Heimat Militärdekan Siegfried Weber
Ehrenkanoniker In Budweis
Am 2. Adventsonntag, 06.12.15 und zugleich Fest des Diözesanpatrons des HI. Nikolaus hat Bischof Vlastimil Krocil bei einer feierlichen Kapitelvesper in der Kathedrale von Budweis vier neue Kanoniker installiert, zwei residierende und zwei nichtresidierende (Ehrenkanoniker). Unter ihnen befand sich Militärdekan Siegfried Weber, der erste Vorsitzende des Vereins Glaube und Heimat, aus Ulm.
Es war eine eindrucksvolle Feier. Domorganist and Domschola gestalteten sie musikalisch sehr ansprechend. Die Kathedrale war wider Erwarten voll besetzt. Nach der Ansprache des Bischofs und der Vorstellung der neu ernannten Kanoniker sprachen diese zuerst das Glaubensbekenntnis und legten dann den Kapitelseid ab. Anschließend begleitete der Bischof sie mit der Mozetta, hängte ihnen das Kapitelskreuz um, steckte ihnen den Kapitelsring an and überreichte ihnen das Birett.
Wie schon der Vorgänger im Vorsitz von Glauber and Heimat. Pfarrer Franz Irsigler, erhielt Militardekan Siegfried Weber diese Auszeichnung in Anerkennung seiner Arbeit and seiner guten Kontakte zu der Bistumsleitung and der vielen von Glaube und Heimat unterstützen kirchlichen Projekte im Bistum Budweis. Mit ihm können sich der Vorstand und alle mitfreuen, die unsere Böhmerwaldzeitschrift fördern durch ihr Abonnement oder durch ihre Spenden. Die Ernennung des ersten Vorsitzenden zum Ehrenkanoniker ist nicht zuletzt auch ein Ausdruck einer gut funktionierenden Zusammenarbeit zwischen Glaube and Heimat und dem Bistum Budweis. Ausdrücklich betonte der Bischof, dass dieses Kanonikat eine Brücke sein soll zwischen den früheren deutschen Katholiken and den heutigen tschechischen Katholiken im Bistum Budweis and beitragen soll zu einer noch besseren Absprache und Koordinierung bei gemeinsamen kirchlichen Projekten. Zu der feierlichen Kapitelsvesper waren nicht nur Familienangehörige von Siegfried Weber gekommen, sondern auch eine ganze Reihe von Malschingern, angeführt von der Heimatbetreuerin Gertrud Hecker. Malsching bei Hohenfurth ist die Pfarrei im Böhmerwald, aus der schon Pfr. Franz Irsigler stammte and auch mütterlicherseits die Familia des neuen Ehrenkanonikers. Vom Vorstand von Glaube und Heimat. waren Geschäftsführer Erich Schaufler, der Militärdekan Siegfried Weber für das Ehrenkanonikat maßgeblich mit vorschlug, und der zweite Vorsitzende Domkapitular Alois Ehrl gekommen. Prominente Gäste waren u. a. der frühere Außenminister Fürst Karl Schwarzenberg, Militärdekan Alfons Hutter in Vertretung des Militärgeneralvikars und P. Jstin, der Prior des Zisterzienserstiftes Hohenfurth. Der Pontifikalvesper schloss sich ein Empfang in einem nahe gelegenen Hotel an, zu dem der Bischof und das Kapitel des Bistums Budweis einluden.
Nach der offiziellen Feier trafen sich der mitgereisten Böhmerwäldler noch in einer geselliger Runde, gratulierten herzlich dem neuen Ehrenkanoniker und stießen mit dem berühmten Budweiser Bier auf seine ehrenvolle Aufgabe an. Sie vergaßen auch nicht in ihrer freudigen Stimmung das Lied „Tief drin im Böhmerwald“ anzustimmen. Siegfried Weber – die Freude war im anzusehen – bedankte sich zum Schluss herzlich, dass so viele seiner Einladung gefolgt sind und mit zugegen waren bei der feierlichen Zeremonie seiner Installation zum Ehrenkanoniker.


Abschrift des Artikels von Gertrud Hecker
Es war wie ein kleines Pfarrtreffen, als Verwandte,
Priesterkollegen, persönliche Freunde und fast zwei
Dutzend Malschinger sich in Budweis einfanden, um
gemeinsam am 6. Dezember an der offiziellen Installation
von Militärdekan Siegfried Weber als Ehrenkanoniker
der Diözese Budweis teil zu nehmen. Und
selbstverständlich waren als offizielle Vertreter von
Glaube und Heimat der 2. Vor-sitzende, Domkapitular
Alois Ehrl und der Geschäftsführer Herr Erich
Schaufler anwesend,
Gut sichtbar für alle Besucher der Feierlichkeit stand
an den Stufen zum Altarraum die Pfarrfahne von
Malsching.
Nach dem feierlichen Einzug des Hochwürdigsten
Bischof Vlastimil Krocil, dem gesamten Domkapitel,
den anwesenden Geistlichen, Pior Justin und
Mitbrüdern aus dem Kloster Hohenfurth und den neu
ernannten Kanonikern wurden diese einzeln vorgestellt.
Diese Vorstellung als auch die anschließende
Predigt von Bischof Krocil haben wir leider nicht
verstanden. Die Liturgie wurde in tschechischer
Sprache gehalten. Die deutsche Übersetzung der
Ansprache können wir jetzt vorne in diesem Heft von
Glaube und Heimat lesen.
Trotzdem war die von Bischof Krocil vorgenommene
Zeremonie der Übergabe der Insignien der neuen
Würde, dem Birett, der Mozetta und dem Käpitelkreuz
am Band, auch für uns alle sehr ergreifend.
Wer von Euch einen Internetzugang hat, kann die
Zeremonie unter folgender Adresse verfolgen.
Alps: www.youtube.com/watch?v=vaM50lj-aUE live
Unter den zahlreichen Besuchern im Dom des Heiligen
Nikolaus zu Budweis waren bedeutende Persönlichkeiten
anwesend:
Karel Schwarzenberg, ehemaliger Außenminister der
Tschechischen Republik und amtierendes Oberhaupt
des historischen Fürstenhauses Schwarzenberg,
ehemals Herren von Krummau, sowie Bernd Posselt,
Bundesvorsitzander der Sudetendeutschen Landsmannschaft.
Sicherlich waren noch weitere tschechische oder auch
deutsche Honoratioren anwesend, die mir jedoch
nicht bekannt waren.


Im Anschluss an die kirchliche Feier, fand für die geladenen Gäste im Hotel Maly Pivovar ein Empfang statt, bei dem die Gäste zwanglos miteinander plaudern konnten.
Danach trag sich der engere Kreis um den neuen Ehrenkanonikus um den unvergesslichen Tag in froher Runde und mit dem Böhmerwaldlied ausklingen zu lassen.

Abschrift des Artikel von Vlastimil Krocil
Vorsitzender von Glaube und Heimat Militärdekan Siegfried Weber Ehrenkanoniker in Budweis
Ansprache von seiner Excellenz Vlastimil Krocil anlässlich der feierlichen Liturgie der Vesper mit der Installation der neu ernannten Kanoniker in der Kathedrale von St. Nikolaus in Budweis am 6. Dezember 2015
Liebe und verehrte Gäste, Kapitelpropst, Mitbrüder Kanoniker, Priester und Diakone, Seminaristen, Ordensfrauen, Brüder und Schwestern in Jesus Christus, unserem Herrn!
Ich begrüße auch Sie, liebe Gäste, liebe Brüder und Schwestern aus Deutschland, die mit dem von mir ernannten Ehrenkanonikus des Kathedralkapitels Pater Siegfried Weber gekommen sind.
Ich freue mich sehr, dass ich Sie hier – in unserem Dom von St. Nikolaus in Ceske Budejovice bei der heutigen feierlichen Liturgie der Vesper begrüßen darf. Wir sind hier um gemeinsam zu beten und dem
lieben Gott für diesen Tag zu danken, um die Vergebung unserer Sünden zu bitten, uns auf unsere Erlösung zu besinnen und unsere Hoffnung auf unseren Herrn zu richten — auf das Licht, das niemals
untergeht.
Vesper, oder wie es auch genannt wird, das Abendgebet, gehört zu den wichtigen Momenten im Leben der Kirche. Es ist eine gute Tradition, wenn sich die Ortskirche — das Kathedralkapitel mit den Priestern, Diakonen und anderen Gläubigen am Fest des heiligen Nikolaus zusammentrifft.
Heuer fiel der 6. Dezember auf den zweiten Adventssonntag und – den liturgischen Regeln gemäß — wird das Fest des heiligen Nikolaus auf morgen übersetzt. In den nächsten Tagen werde ich außerhalb der
Diözese sein und werde bei den morgigen Feierlichkeiten durch den Weihbischof und Propst des Kapitels, Msgr. Paul Posad, vertreten. Ich habe keine Zweifel, dass er mich bei der Feier der Eucharistie qut vertritt
und dass seine Worte eine Ermutigung für alle werden.
Mein persönlicher Wunsch war jedoch, zusammen mit Ihnen wenigstens durch das Gebet der Vesper den Schutzpatron der Kathedrale und der ganzen Diözese St. Nikolaus zu ehren – und das schon am Vorabend des Festes. Nächster Grund, warum ich die feierliche Vesper schon an diesem Nachmittag wollte, ist die Installation der neuen Kanoniker, die ich heuer im September ernannt habe. Die Zahlergänzung der Kanoniker und ihre feierliche Installation ist keine Laune, Relikt oder verblichener Ruhm. Das ist einer von vielen Momenten im Leben der Ortskirche und er erinnert uns daran, dass auch unsere örtliche Kirche seine eigene lebendige Tradition hat. Es ist eine Tradition, die seit 230 Jahre andauert und der wir mit Stolz dazugehören können! Wie viele in der Vergangenheit herausragende Persönlichkeiten unter den Mitgliedern der lokalen Domkapitel waren – Namen wie Jan Cais, Vojtech Mokry, Josef Leeb, Josef Novak und viele andere sind der Beweis, dass es ein Fundament ist auf welchem wir weiterbauen können. Ich wünsche mir, dass auch die aktuellen Mitglieder des Kapitels und auch die neu ernannten, einen ähnlichen Weg wie ihre Vorgänger gehen, und dass sie immer eine Unterstützung ihres Bischofs sind.
Es ist eine neue Herausforderung, es ist eine neue Verpflichtung! Daran erinnert uns der Apostel Petrus: “Weidet die Herde Gottes, wie Gott will; nicht als erbliche Herren in ihr Schicksal, sondern als ein Vorbild
seiner Herde.”
Um dies zu tun, wollen wir alle die notwendige Kraft und die Gnade des Herrn erbitten! Möge der HI. Nikolaus, der Schutzpatron unseres Domkapitels, ein starker Fürsprecher bleiben! Möge unsere gesamte
Diözese unter seinem mächtigen Schutz bleiben und durch seine Fürsprache weiterblühen!
Nun bitte ich die neu ernannten Mitglieder des Kapitels, das Glaubensbekenntnis und den Eid der Treue abzulegen.



