Kategorie: Aktuell

  • alterGlaube und neueHeimat – 11/25

    alterGlaube und neueHeimat – 11/25

    Liebe Mitglieder und Freunde der Pfarrei Malsching!

    Die Tage sind schon deutlich kürzer geworden und mancherorts herrscht dichter Nebel; nur selten lässt sich die Sonne sehen. Das ist auch die Zeit des Innehaltens und der Erinnerungen. Viele von uns haben im vergangenen Jahr liebe Menschen verloren und ganz besonders an Allerheiligen und Allerseelen gedenken wir ihrer bei unseren Besuchen am Friedhof.

    Gerettete Dokumente

    Vor vielen Jahren hat ein Malschinger Pfarrangehöriger seine Heimatpfarrei besucht und dabei einen Blick durch die offenstehende Türe des Turmes geworfen. Die Neugier trieb ihn dann nach oben. In einer Mauernische entdeckte er dann einen Packen von Notenblättern und anderen alten Dokumenten. Er nahm sie mit, u sie vor weiterem Verfall zu bewahren.

    Danke, Franz!

    Unter den geretteten Dokumenten befand sich auch das nachstehende Heftchen. Einige der Seiten sind leider nicht mehr ganz gut leserlich. An Ihnen haben nicht nur der Zahn der Zeit sondern auch einige Mäusezähne genagt.

    Schon in früheren Zeiten, mehr noch als heute, hat man für die Verstorbenen Seelenmessen lesen lassen. Diese wurden vom Pfarrer sorgfältig dokumentiert, wie aus dem Heftchen vom 30.10.1896 hervorgeht.

    Auf einem der Blätter hat Katharina Freudenthaler eine Messe lesen lassen für ihren gefallenen Ehemann, Mutter, Bruder, Schwiegervater, Großeltern und Schwester.

    Bei vielen wird der gefallenen Ehemänner und Söhne gedacht. Dabei wird es sich wohl um Kriegsteilnehmer entweder von 1866 (Preussen gegen Österreich/Königgrätz) oder dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71   gehandelt haben.

    Auch ich habe einer der vielen Toten die in den Kirchenmatrikeln aus noch weiter zurückliegender Vergangenheit dokumentiert ist, gedacht und daraus die Geschichte Sybillas Weg verfasst. Diese werde ich in Fortsetzungsfolgen, beginnend mit dieser Ausgabe am Ende dieses neueHeimat-Blattes erzählen.

    D A N K E ganz groß geschrieben

    So kurz vor Jahresende fällt man oft in pure Hektik, so als würde zum Jahresende die Welt untergehen. Dies und das wurde das Jahr über immer verschoben und muss unbedingt noch  erledigt werden. Trotzdem sollte man sich die Zeit nehmen, ein bisschen auf das Jahr zurückzublicken, Was war schön? Was war nicht so gut? Nicht so gut ist es, dass es das „alte“ Glaube und Heimat nicht mehr gibt. Schön ist es aber, dass doch viele der ehemaligen Bezieher dem Verein die Treue gehalten haben und sich wieder nach der Umstrukturierung als Mitglied angemeldet haben.

    Das ist für die Vorstandschaft und Verwaltung von Glaube und Heimat ein Anlass, sich ganz herzlich bei den Wiederangemeldeten und besonders auch bei den Neumitgliedern zu bedanken. Nur so ist es dem Verein möglich, die gemeinnützige Arbeit fortzusetzen.

    Für all jene, die keinen direkten Zugang zum Internet haben, füge ich am Ende des  neueHeimat-Blattes  das Gruß- und Dankeswort des 1. Vorsitzenden, Herrn Kanonikus Siegfried Weber, an.

    Auch ich persönlich möchte dieses neueHeimat-Blatt benutzen, um mich für die vielen schriftlich und telefonisch übermittelten Wertschätzungen für das  neueHeimat-Blatt  zu bedanken.

    Einige meiner neueHeimat-Blätter sind zum Teil schon auf der Startseite der home page von glaubeundheimat.de eingestellt und für alle, welche glaubeundheimat.de aufrufen, zugänglich. . Die vollständigen Berichte mit den Geburtstagglückwünschen findet Ihr unter Kaplitz / Malsching. Diese Seite ist jedoch nur für Mitglieder von Glaube und Heimat zugänglich. Berichte ohne Familiennachrichten können auch auf der Startseite unter glaubeundheimat.de abgerufen werden. Dennoch werde ich die neueHeimat-Blätter auf vielfachen Wunsch auch weiterhin per e-mail versenden. Nochmals ein herzliches Dankeschön an die „Briefträger“, die die mails ausdrucken und ihren Angehörigen weitergeben.

    Auf neu-deutsch „der Advent is coming soon“

    Ende November beginnen wir uns auf die ruhige Zeit einzustellen. Ein altes Sprichwort lautet: Kathrein (25. November) stellt den Tanz ein.

    Am 30. November ist der erste Advent. Bald werden die Düfte von Vanillekipferl & Co. durch die Küche ziehen. Schließlich warten bei mir um die 40 Personen aus Familie, Kollegen- und Freundeskreisen  darauf, dass das Gebäck pünktlich zum 1. Advent am Tisch steht.

     Deshalb stelle ich für heute meine Berichterstattung ein und werde mich darauf vorbereiten alle Zutaten für diese Kalorienbomben zusammenzustellen, damit ich bis Monatsende fertig werde und grüße Euch herzlich aus der Weihnachtsbäckerei.


    Sybillas Weg

    aufgezeichnet 2009
    von Gertrud Hecker – Pischulti

    An eine uralte, hohe Tanne des tausend Jahre alten Waldes gelehnt saß Sybilla im hohen Schnee und fror. Immer wieder schlang sie die Arme um sich und hauchte in die Hände, um sich wenigstens ein klein wenig zu erwärmen.  Allmählich reichte die Wärme des Atems nicht mehr.   Sie war so müde. Nur ein kleines Weilchen schlafen wollte sie. Während die Augenlider immer schwerer wurden zogen wie Nebelschleier Bilder ihres bisherigen Lebensweges vor ihr auf.

    Sie sah sich als kleines fünfjähriges Mädchen, das am Sonntag hinter Vater und Mutter den steilen und steinigen Weg zur Pfarrkirche hinaufstieg. Der Schnee war in diesem Jahr schon früh weggeschmolzen und auf den Wiesen blühten die ersten Schlüsselblumen. Vater trug ihren kleinen Bruder Johannes auf den Schultern und Sophia, die nur zwei Jahre jünger war als Sybilla,  trabte neben ihr. Immer wieder musste sie sie ermahnen nicht zu trödeln, um mit den Eltern Schritt halten zu können. Der Weg führte durch den dichten Wald und sie wollte die Eltern auf keinen Fall verlieren. In dem Wald tummelten sich vielerlei wilde Tiere und Vater hat sie ermahnt, nicht in den Wald zu gehen, wo Füchse, Bären und Wölfe nur darauf warteten, kleine Kinder aufzufressen oder die Hexe drohte, so wie in dem Märchen, das Mutter ihr oft am Abend erzählte.

    Gerade als sie über die mit vielen großen und kleinen Felsstücken übersäte Wiese, die „der Stoa“ genannt wurde, die letzte Anhöhe zur Kirche hinaufstiegen, erklangen die Glocken und riefen zum Gottesdienst. Nach einer Stunde beschwerlichen Fußmarsches erreichten sie endlich, müde und schwitzend, die Kirche.

    Vater setzte sich zu den Männern in die Bänke auf der rechten Seite, Sybilla und Sophia blieben bei der Mutter, die den noch nicht mal zweijährigen Johannes auf dem Schoss hielt, in dem schon wieder ein kleines Geschwisterchen heranwuchs, in den Bänken auf der linken Seite. Wie tat es wohl, sich nun setzen zu können und die kleinen Füße aus den klobigen Holzschuhen zu ziehen, die Andreas, der einzige Sohn vom alten Vincentius und ein Vetter ihres Vaters, ihr zum letzten Namenstag im Oktober geschnitzt hatte.

    Voll Bewunderung betrachtete Sybilla die großen Heiligenfiguren, die hoch oben an den Wänden der Kirche standen. Besonders gefielen ihr aber die Engelsfiguren, die rund um den Altar schwebten und der große Kristalllüster aus böhmischem Glas, auf dem unzählige Kerzen leuchteten.

    Sie freute sich auf nächsten Sonntag, den Palmsonntag, wenn die Burschen mit ihren schön geschmückten Palmbuschen in die Kirche einzogen und sich neben dem Altar aufstellten.

    Als der Pfarrer mit seinen Ministranten das Kirchenschiff betrat, setzte die Orgel mit lautem Getöse ein.

    Es war aber keine Orgel, die Sybilla aus ihrem Traum riss, sondern der kräftige Sturm, der durch die Baumwipfel des Waldes brauste.

    „Oi Jessasmariandjosef, is mia koid“, dachte Sybilla. „Wann i nur grod weida drahma kannt. In da Kira is grod recht gmiatli gwejn. ’s woar ned grod woarm owa ’s woar a ned sou koid wia do heraussn im Woid. Mog sei, dass da Drahm wieda zruck kimmt wann i nao a Weilei weida schlof”  dachte sie und schloss erneut die Augen, nachdem sie ein „Vater unser“ und ein „Ave Maria“ gebetet hatte.

    Nun erinnerte sie sich daran, wie ihr Vater Laurentius ihr einmal von ihrer Mutter Agneta erzählt hat.

    Sein Vater Wenceslaus, der schon lange verstorben war, hinterließ ihm einen kleinen Bauernhof, auf dem noch die Maria, seine alte Mutter lebte. Sie war schon gut über sechzig, hatte ein runzeliges Gesicht und von der Gicht gekrümmte Finger.  Das Haus war eines der ältesten, es war als zweites Haus im Dorf vor vielen Jahrzehnten erbaut worden. Die Erträge dieses kleinen Bauernanwesens und seine zusätzliche Arbeit als Zimmerer erlaubten es ihm, eine Familie zu gründen.

    Agneta, meistens wurde sie auch Agnes genannt, war das hübscheste Mädchen der Nachbarsfamilie Singer als Laurentius sie im Hochsommer des Jahres 1670 heiratete.

    Fortsetzung folgt im Januar…

  • Wort von Br. Bernhard – Jubiläums Jahr 2025

    Liebe Freunde und Wohltäter.
    seit meinem letzten Brief, war eine lange Pause, bedingt durch meine Magen und Lungeninfektion im Monat Juli, die mich fast den ganzen Monat ans Bett gebunden hat.
    Bis zu meinem 90. Geburtstag am 23. August, war ich wieder einigermassen fit die Geburtstagsfeier in nerha I b der Gemeinschaft zu verkraften.
    Zu meiner grossen Überraschung, es wurde ein grosses Fest, wozu viele Gäste eintrafen zum Dankesgottesdinst um 11 Uhr. Danach wurden alle Gäste in unser Kloster Refektorium eingeladen zum festlichen Mittagessen, Ich war sehr überascht, dass so viele Gäste eintrafen.
    Von jeder Schwesterngemeinschaft in der Diozöse Vertretter, Viele bekannte Freunde und ehemalige Studenten. Einer meiner ehemaligen Studenten Cassius Lubisi, ein sehr prominentes
    Mitglied in der Regierung sprach über Scyp Bildschierm zu mir und den Gästen.
    Der Prominenteste Gast für mich war der Prokurator von St. Ottlien P. Maurus und sein Begleiter Bernhard Seitz- Bondo. P. Maurus überbrachte mir viele Segenswünsche und auch
    Geschenke von Mitbrüdern und meinen Verwanten. Meinerseits; Ein herzliches Danke für die vielen guten Wünsche und Geschenke.
    Inkamana, verzeichnet heuer keine Jubiläen aber doch ein bedeutendes Ereigniss, die Abtsweihe von Abt Bonifacius Gamushishi der im November letztes Jahr zum Abt gewählt wurde.
    Bald darauf erfolgte auch die Auswahl der neuen Offiziallen. Prior: Fr. Maximilian Kolbe, Subprior: Fr. Adrian, Als Cellarer wurde weiterhin Br. Kevin bestätgt.
    Wir durften heuer im Februar dreijunge Männer ins Postulat aufnehmen und Postulant Gerwas wurde im Juli in Noviziat aufgenommen und heist jetzt Br. Gregor. Somit haben wir jetzt 2 Novizen und drei Postulanten. Unser tägliches Gebet um Berufe findet Erhörung.

    Das vergangene Jahr, war ein ausgesprochen regenreiches Jahr. Wir befürchten, es bahnt sich wieder grosse Trockenheit an. Seit 5 Monaten hatten wir keinen Tropfen Regen.
    Wir, in Inkamana sind mit Wasserversorgung noch gut abgesichert. Aber die umliegenden Wohngebiete rufen schon Notstand aus und müssen mit Wassertankern versorgt warden.
    Wir hoffen, es kommt bald guter Regen zur Pflanzzeit.
    Abschliessend, herzlichen Dank und Vergelts Gott für Ihre Verbundenheit zu unserer Mission.
    Mit den besten Segenswünschen und Gebetsversprechen unserer Gemeinschaft,

    Ihr
    Br. Bernhard O.S. B.
    Inkamana Abbey, South Africa

    Anmerkung der Redaktion (Inkamana Abbey) zu finden:

  • alterGlaube und neueHeimat

    alterGlaube und neueHeimat

    Liebe Mitglieder und Freunde der Pfarrei Malsching

    Wie schnell sind doch die ersten neun Monate ohne unser „Original“ vergangen. Auch das Münchner Oktoberfest geht zu Ende und die meisten der Herbst- und Weinfeste sind ebenfalls schon geschlossen. Nun hoffen wir auf einen „goldenen Oktober“, so wie er sich auf dem vorstehenden Bild präsentiert.

    Auch unsere Vorfahren, die überwiegend in der Landwirtschaft tätig waren, haben um diese Zeit die Feldarbeiten beendet und nun musste die Ernte verarbeitet werden. In erster Linie ging es um das Dreschen des Getreides – eine schwere und staubige Arbeit.

    Die Drescher, mindestens 2, meist aber zwischen 4 – 6 Männer, durften sich mit ihren Drischln nicht ins Gehege kommen, d. h. es war nötig, dass in einem bestimmten Takt auf die Ähren geschlagen wurde. Die Reihenfolge, hauptsächlich im ¾ Takt wurde vorher festgelegt. Die rhythmischen Schläge waren im ganzen Dorf zu hören. Wenn dann der Bauer rief „ausdrouschn is“ stürmten die Drescher in die Stube, wo die Bäuerin ein nahrhaftes Essen auftischte. Wer kennt nicht den Spruch „ich habe Hunger wie ein Scheunendrescher“?

    Eine schwere, manchmal aber auch lustige Arbeit.
    Heute kennen wir den Dreschflegel nur mehr aus dem Heimatmuseum.

    Und der Vater, mit frohem Blick
    von des Hauses weitschauendem Giebel
    überzählet sein blühendes Glück.                                 

    Sehet der Pfosten ragende Bäume
    und der Scheunen gefüllte Räume,
    und des Kornes bewegte Wogen.

    Und rühmt sich mit stolzem Mund:
    ‚Fest wie der Erde Grund
    gegen des Unglücks Macht
    steht nur des Hauses Pracht.‘

    „Lied von der Glocke“ Friedrich von Schiller

    ERNTEDANKFEST

    Ob die Bauern damals an die Zeilen aus dem „Lied der Glocke“ gedacht haben, ist mir nicht überliefert. Aber ganz sicher haben sie mit ihren eigenen Worten Gott für die reiche Ernte gedankt. Auch heute noch wird traditionell am ersten Sonntag im Oktober das Erntedankfest gefeiert. Besonders in noch ländlich geprägten Gebieten werden reichlich geschmückte und mit Feldfrüchten bestückte Wagen in den Dankprozessionen mitgeführt.

    In den eher städtischen Gemeinden werden die Feldfrüchte in den Kirchen kunstvoll präsentiert. Die eindrucksvollste Präsentation konnte ich in der St. Michaelis Kirche in Hamburg bewundern.1

    Egal aus welchen Gebieten unserer Erde heute die Lebensmittel zu uns kommen und auch wenn die Arbeiten heute überwiegend von Maschinen ausgeführt werden, so steckt doch sehr viel Mühe dahinter und vor allen Dingen ist eine gute Ernte immer abhängig von unwägbaren Wetterbedingungen. Deshalb verdient es eines besonderen Dankes, wenn wir am Tisch sitzen und uns das Essen schmecken lassen. Statt des heute bei Kindern verbreiteten Tischgebetes  „piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb“ sollte trotz aller Toleranzbestrebungen, nicht nur in Familien sondern auch in den Kindergärten und Ganztagsschulen den Kindern wieder Respekt und Dank für das Essen abverlangt werden. Dann verstünden die Kinder besser, dass die Farbe der Kuh nicht (Milka-)lila ist und Milch und Ketchup nicht in der Flasche wachsen.

    KIRCHWEIH

    Als weiterer Festtag wird am dritten Sonntag im Oktober das Kirchweihfest (Kiata, Kärwa, Kirmes) gefeiert. Dieser Festtag hat seinen Ursprung im frühen Mittelalter, als die Kirchengemeinden begannen den Tag der Kircheneinweihung zu feiern. Daraus haben sich meistens mehrtägige Volksfeste mit üppigem essen und trinken entwickelt. Ein bekannter Spruch in Bayern lautet „a gscheiter Kirta dauert bis zum Irchta, kannt se aber schicka, a bis zum Mika“ (für Nichtbayern: ein lustiger Kirchweihtag dauert bis Dienstag, könnte aber sein, auch bis Mittwoch). Nachdem aber die Tage der verschiedenen Kirchenweihen über das ganze Jahr verteilt waren, wurde von Amts wegen Mitte des 19. Jahrhunderts beschlossen, einheitlich für ganz Deutschland den dritten Sonntag im Oktober als Kirchweihtag festzulegen, allerdings nicht als gesetzlichen Feiertag. Es wird also nicht mehr bis Irchta oder Mika gefeiert.

    Auch in Malsching wurde der Kirta gefeiert. Am Dorfplatz waren zur Freude der Kinder und auch der Erwachsenen von Fieranten2 Stände mit allerlei Leckereien und auch Haushaltsgeräten und Textilien, wie Unterwäsche, Socken, Kopftücher, Firta3 oder Blahüln4 aufgebaut.

    Ob es ein Ringelspiel oder die bei Kindern und Jugendlichen so beliebten Kirtahutschn auch in Malsching gegeben hat, ist nicht überliefert.

    PATRIZINUMSFEST

    Trotz des amtlich festgelegten und eingeschränkten Kirchweihtages wird in den Pfarreien zusätzlich das Patroziniumsfest gefeiert, an dem die Kirchengemeinde des Namensgebers und Schutzpatrons der Kirche gedenkt. Entweder am Sonntag vor oder nach dem eigentlichen „Namenstag“ des Patrons wird ein Festgottesdienst gefeiert, oft gefolgt von einer Prozession um die Kirche, bei der eine Statue oder ein Heiligenbild des Patrons getragen wird. Die Pfarrkirche in Malsching ist der Hl. Margareta geweiht, deren Namenstag schon am 20. Juli war. Vor zehn Jahren hat der damalige Bürgermeister Herr Josef Fatura auf dem Dorfplatz vor der Kirche eine aus Holz geschnitzte Statue der Hl. Margareta aufstellen lassen, die von Kanonikus Siegfried Weber und Monsignore Adolf Pintiř gesegnet wurde. Herr Fatura betonte in seiner Ansprache, dass die Heilige nicht nur auf die Häuser der ehemaligen sondern auch auf  die der jetzigen Einwohner der Gemeinde blickt.

    Gleichzeitig übergab Siegfried Weber an den Bürgermeister einen Scheck über 300,00 €uro, den Frau Franziska Felber gespendet hat, damit als Ersatz für zum Teil morsche Bäume am Dorfplatz ein neues Bäumchen gepflanzt werden kann.  Frau Felber war nur für ein paar Monate die letzte deutsche Lehrerin in Malsching Deshalb hat Herr Fatura den Baum neben den Eingang zum Friedhof und in direkter Sicht aus dem Schulhaus heraus, pflanzen lassen. Aus dem zierlichen Bäumchen ist inzwischen ein stattlicher Lindenbaum geworden.

    UND NOCH MEHR FEIERTAGE

    Das sind jedoch nicht die einzigen Feiertage, die es im Oktober zu feiern gilt.

    Alle Berufstätigen freuen sich auf ein verlängertes Wochenende. Am Freitag, den 3. Oktober feiern wir den Tag der deutschen Wiedervereinigung.

    Wer erinnert sich nicht an den 10. November 1989, als die Grenze zur DDR geöffnet wurde. Wahrscheinlich saßen wir alle voller Rührung vor den Fernsehgeräten oder wunderten uns, dass schon am nächsten Tag die mit Menschen überfüllten Trabis die Straßen verstopften. Man konnte sie schon riechen und hören, noch bevor man sie sah. Was für viele von uns Wessis nicht vorstellbar war: sogar bis in die entferntesten Dörfer und Städte gab es plötzlich in  unseren Supermärkten weder Bananen noch Orangen oder Melitta-Kaffee  oder weit entfernte Verwandte standen plötzlich vor der Türe.  Vielleicht sogar als Dankeschön mit einem Nussknacker aus dem Erzgebirge oder einem Stück Beton aus der Berliner Mauer in der Hand.

    SOMMERZEIT  WIRD WINTERZEIT – 26. OKTOBER

    Das ist nur für Langschläfer ein Festtag. Man darf eine Stunde länger im Bett bleiben.

    REFORMATIONSTAG – 31. Oktober

    An diesem Tag feiern die evangelischen Christen den durch von Martin Luther neu ins Leben gerufenen evangelischen Glauben. Ob die Veröffentlichung der 95 Thesen  am 31. Oktober 1517 tatsächlich durch einen Anschlag an der Kirchentüre in Wittenberg erfolgte ist nicht erwiesen. Eher erfolgte die Verbreitung durch Anschreiben an die Bischöfe, das Netzwerk der Humanisten und öffentliche Ausrufer. Ganz wesentlich trug der gerade erfundene Buchdruck bei, wodurch die Thesen und natürlich die von Luther ins allgemein verständliche Deutsch übersetzte Bibel in großer Stückzahl gedruckt werden konnten.

    In den überwiegend katholischen Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Saarland ebenso wie in Berlin, ist der Reformations- tag kein gesetzlicher Feiertag. Allerdings ist dieser Feiertag im gesamten Bundesgebiet schulfrei.


    Damit beende ich meine Betrachtungen zum Erntedank-, Kirchweih-, und sonstigen Gedenktagen und freue mich auf den Erntedank- und Kirchweih-Gans- oder Entenbraten und wünsche allen Lesern ebenfalls eine gesegnete Mahlzeit.

    Es grüßt Euch herzlich

    Gerdy Hecker-Pischulti

    Anmerkungen

    1. Anmerkung in eigener Sache: Die Erntekrone mit Brezen und weiß-blauen Rautenbändern wurde leider nicht zu Ehren unseres Besuches dekoriert. ↩︎
    2. wandernde Händler ↩︎
    3. Schürzen ↩︎
    4. Arbeitsschürzen für Männer ↩︎

  • neueHeimat-Blatt 08/2025

    neueHeimat-Blatt 08/2025

    Nr. 8/2025

    alterGlaube und neueHeimat

    Liebe Mitglieder und Freunde der Pfarrei Malsching

    Erntemond, so nannte man früher den Monat August. Wie mühsam war doch die Arbeit am Feld, besonders in bergigen und steinigen Gegenden, so wie im Böhmerwald. Es wurden hauptsächlich Roggen, Hafer und Gerste angebaut – und natürlich Flachs.

    Wahrscheinlich werden die Felder, auf denen unsere Vorfahren schufteten, schon längst durch Maschinen abgeerntet sein, wenn wir uns in wenigen Tagen zu unserem Pfarrtreffen in Malsching einfinden, da wo einige von uns Ihre Kindheit und frühe Jugend verbrachten und vielleicht auch auf den Feldern mitarbeiten mussten oder sich in den „Kornmandeln“ versteckten.

     Nachstehend findet Ihr nochmals das vorgesehene Programm für das Treffen:

    Freitag, 15. August

    Nach Eurer Ankunft, ab ca. 17:00 Uhr, erstes Zusammentreffen und, wer Lust hat, individuelles Abendessen im Hotel Šumava in Hohenfurth.

    Der 15. August ist Maria Himmelfahrt und kein Feiertag in Tschechien.
    Wer schon am Donnerstag oder Freitag morgens anreist, hat die Gelegenheit um 10:00 Uhr an dem Gottesdienst mit anschließender Kräuterbuschen-Weihe in der Wallfahrtskirche Maria Schnee teilzunehmen.

    Neu ins Programm aufgenommen: Schlauchbootfahrt auf der Moldau Information siehe unten

    Samstag, 16. August

    Wir besuchen das Grab von Pater Benedikt Kastner, dem letzten Pfarrer von Malsching bis Mai 1946

    10:00 Uhr Treffen am Eingang zum Friedhof in Bad Leonfelden, Ringstraße 37

    11:30 Uhr kurze Andacht in der Stadtkirche

    12:00 Uhr Mittagessen im Leonfeldener Hof

    14:00 Uhr ca. 60 Min. Führung in der Lebzelterei Kastner, Lebzelterstraße 243 (am Ortsausgang an der Straße nach Freistadt – NICHT das Café am Marktplatz!)

    Anschließend – wer möchte und dem Süßen nicht widerstehen kann – Kaffee und Kuchen im angeschlossenen Café.

    Danach Zeit für eigene Unternehmungen.

    18:00 Uhr gemeinsames Abendessen im Hotel Šumava

    (Bereitet Euch auf ein kleines Ratespiel, betreffend den Friedhof in Malsching vor)

    Sonntag, 17. August

    10:00 Uhr Gottesdienst in Malsching, zelebriert von Kanonikus Siegfried Weber und Franz Ullmann an der Orgel.

    12:00 Uhr Mittagessen in der alten Schule

    14:00 Uhr Wallfahrt auf den Turmberg

    Informationen zur Schlauchbootfahrt am Freitag, 15. August

    Schiff ahoi!

    Mein Vorschlag zu einer Schlauchbootfahrt auf der Moldau von Hohenfurth bis Rosenbergwurde gut angenommen. Dauer 2-3 Stunden, je nach Fließgeschwindigkeit des Wassers. Zwei Boote sind schon besetzt.

    Wir treffen uns um 13:00 Uhr im Hotel Šumava. Von dort werden wir abgeholt und zum Bootsanleger gebracht. Nach der Ankunft in Rosenberg werden wir von dort auch wieder abgeholt und zum Šumava zurückgebracht. Der Preis pro Person beträgt ca. 18,00 € bei derzeitigem Belegungsstand. Der Betrag ist von mir bei Abholung in einer Summe in Bar zu zahlen. Bitte haltet vor Abfahrt den jeweiligen Betrag für mich bereit.

    Natürlich fahren wir nur bei schönem Wetter. Wer Lust hat, kann sich noch bis spätestens 5. August bei mir anmelden.

    Die Fahrt auf der Moldau bedarf keiner Erfahrung. Das Wasser der Moldau übernimmt die Hauptarbeit. Wenigstens ein Bootinsasse muss aber gelegentlich schon selbst ein bisschen paddeln. Unterwegs gibt es etwa auf halber Strecke eine Getränkestation. Trotzdem sollte jeder bei heißem Wetter selbst noch etwas zum Trinken mitnehmen.

    Welche Kleidung? Sollte nicht gerade die beste sein und auch mal einen Spritzer Wasser nicht übelnehmen oder besser gleich die passende Badekleidung anziehen. Bitte auf keinen Fall ein Cap oder Sonnenhut und Sonnencreme vergessen! Am Boot sind wasserfeste Tonnen vorhanden, in denen Wertgegenstände, Kleidung und Schuhe etc. verwahrt werden können.

    Auf ein baldiges Wiedersehen in Malsching freuen sich

    Siegfried Weber, Kanonikus und Gerdy Hecker-Pischulti

  • neueHeimat-Blatt 06/2025

    neueHeimat-Blatt 06/2025

    Liebe Mitglieder und Freunde der Pfarrei Malsching

    Mit Ablauf dieses Monats ist die erste Hälfte das Jahres 2025 schon wieder vorüber und damit auch die Zeit der meisten Feiertage. In wenigen Tagen werden wir Pfingsten feiern, die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel und  Anhänger Jesu Christi.  Auch vielen unserer heutigen Staatsoberhäupter weltweit würde man wünschen, dass der Heilige Geist auf sie herabkäme und ihnen Erleuchtung bringen möge.

    75. Sudetendeutscher Tag vom 6. bis 8. Juni 2025 in Regensburg

    An Pfingsten findet seit vielen Jahrzehnten traditionell der „Sudetendeutsche Tag“ statt. Das war für die Heimatvertriebenen des Sudetenlandes ein riesiges Ereignis, das man nutzte, um Verwandte, Freunde und Nachbarn aus der alten Heimat zu treffen.  Es waren mehrere große Hallen und sogar Freiflächen der Messegelände in überwiegend süddeutschen Städten wie Stuttgart, München, Frankfurt und Nürnberg voll belegt mit Tischen und Bänken, wo man in gemütlicher Runde zusammensaß und über alte Zeiten diskutierte.

    Das hier gezeigte Foto entstand beim Sudetendeutschen Tag in Stuttgart 1952.

    Und natürlich war auch damals schon – ebenso wie heute – Glaube und Heimat dabei. In bewährter Weise wird Kanonikus Siegfried Weber am Sonntag am Ausstellungsstand tatkräftig unterstützt von Herrn und Frau Tomenendal. Auch Herr Schaufler und ich werden zeitweise anwesend sein. Wir würden uns sehr über Euren Besuch an unserem Stand C 08 freuen.

    Damit Ihr auch über alle Aktivitäten des Sudetendeutschen Tages informiert seid, findet Ihr im Anschluss das Programm der drei Tage.

    Malschinger Treffen 15.-17.8.2025

    Der Termin rückt immer näher. Das Programm habt Ihr schon mit dem  neueHeimat-Blatt Nr. 5 erhalten. Sofern mir die Anmeldungen zum Treffen noch nicht vorliegen,  erinnere ich aber nochmal daran, mir Euren Besuch des Treffens mitzuteilen, damit die Wirte das Essen planen können.

    Im Hotel  Šumava  ist kurzfristig ein Doppelzimmer frei geworden. Es können sich noch zwei Personen bei mir melden. Das Zimmer kann aber nur bis 6. Juni freigehalten werden. Es ist deshalb eine schnelle Entscheidung erforderlich.

    Ich wünsche Euch ein frohes Pfingstfest und einen schönen Sommer.

    Mit herzlichen Grüßen

    Gerdy Hecker-Pischulti


    Weitere Informationen zum Programm des Sudendeutschentages 2025 in Regensburg finden sie hier: 75. Sudetendeutscher Tag in Regensburg – Aktuelles – Sudetendeutsche Landsmannschaft Bundesverband e.V.

  • Ostergruß Präses der Sudetendeutschen

    Ostergruß Präses der Sudetendeutschen

    Liebe Mitchristinnen, liebe Mitchristen,

    Ostern ist der Anfang, nicht das Ende. Der Ostersonntag ist der „erste Tag der Woche“, wie es auch im Evangelium heißt: Viele wünschen am Freitag „ein schönes Wochenende“. Ich widerspreche dem immer: Der Samstag ist der letzte Tag der Woche, das Wochenende. Der Sonntag aber ist der erste Tag der Woche. Er ist der Tag der Auferstehung, damit fängt alles an.

    Ohne die Auferstehung wäre es zu Ende gewesen. Dann wäre es richtig, beim „Wochenende“ zu bleiben. Dann hätte das Grab das letzte Wort, wäre der Friedhof das Ende, auf das alles Leben unerbittlich hinausläuft – Schluss und Aus.

    So war auch die Stimmung in Jerusalem an diesem ersten Tag der Woche. Am Kreuz, dem grauenvollen Marterpfahl, ist alle Hoffnung der Anhänger Jesu gestorben. Nun liegt sie begraben hinter einem großen Stein.

    Der Sonntag ist aber der Anfang und nicht das Ende. Mit dem Ostersonntag beginnt etwas, das nie mehr zu Ende geht. Jesus hat das Grab verlassen. Er lebt. Der Tod ist nicht die Endstation. Er sendet uns: Sagt es allen Menschen weiter!

    Ihnen allen von ganzem Herzen gesegnete Ostern – im Glauben an die Auferstehung!

    Ihr Dieter Olbrich, Msgr.

    © Link zum Bild (csm_Olbrich_4a_a0344a7f78.jpeg (455×638))

  • Dankesbrief Pater Pachner OSB

     März 2025

    Inkamana Abbey Private Bag X 9333, Vryheid 3100, South Africa

    Liebe Vorstandschaft und Liebe Leser von Glaube und Heimat.

    Ich bedauere sehr, dass ich die letzte Ausgabe von Glaube und Heimat in der Hand habe. Das ist leider wieder einmal ein Abschied von einer wertvollen Geschichts-Schreibung. Herzlichen Dank an die Vorstandschaft und Herausgeber der vergangenen 75 Jahre.

    Ebenso, herzlichen Dank an Kanonikus Siegfried Weber für den so aufschlussreichen Brief an uns Missionare.

    Ebenso, herzlichen Dank und Vergelts Gott für die Weihnachtsspende von 1000 Euro. Verwendungszweck: 500 E an unsere Almosen Abteilung, 500 E für die Reparatur meines 56 Jahre alten Landrover. Meine Fahrende Werkstatt.

    Liebe Leserinnen und Leser von Glaube und Heimat.

    In unserem Benediktiner Kloster Inkamana, hat sich in letzter Zeit viel ereignet.

    Im November 2024 haben wir einen neuen Abt gewählt, dem heuer am 15. Februar als vierter Abt unseres Kloster die Abtsweihe erteilt wurde.

    Unsere Gemeinschaft zählt z.Z. 31 Mönche. Davon 5 Patres aus Deutschland, 4 davon weit über 80 Jahre, ein Bruder mit 89 Jahre (Br.Bernhard), 9 Patres aus verschiedenen afrikanischen Ländern und 17 Brüder mit Ewiger Profess.

    Drei unserer Priester sind als Seelsorger in unserer Diözese Eshowe tätig.

    Vier Patres arbeiten ausserhalb SA. Zwei in Namibia, zwei in Zambia.

    Unsere Hauptaufgabe ist die High School. Alle unserer 200 Studenten, Buben und Mädchen, wohnen in Internaten in Inkamana. Unsere High School, ist im wahrsten Sinne ein Aushängeschild unseres Klosters. Fast jedes Jahr, ist unsere Schule  einer der besten Privatschulen in Süd Afrika. Vier unserer Mitbrüder sind in unserer Schule tätig als Lehrerund Internatsleiter.

    Ein großes Problem ist für uns die Finanzierung der angestellten Lehrkräfte. Die SA Regierung weigert sich, die Gehälter der Lehrer von Privatschulen zu zahlen. Somit sind wir zum großen Teil auf Spenden angewiesen. Die Eltern zahlen für einen Schüler per Jahr R 44000

    was bei weitem nicht unsere Ausgaben deckt. Viele Eltern aus armen Verhältnissen können sich selbst das nicht leisten.

    Die große Arbeitslosigkeit spielt mit eine große Rolle. Vieles in diesem Land liegt im Argen , z.B. Stromversorgung, die Straßen voller Schlaglöcher, Korruption etc.. Gott Lob, wir haben noch Frieden in den südlichen Staaten Afrikas.

    Mit den besten Segenswünschen grüßt Sie herzlich

    Br. Bernhard Pachner O.S.B.