Siegfried Weber und Alois Ehrl statten OB Zankl Antrittsbesuch ab
Aus der Geschichte lernen, diese aufarbeiten und wider die Geschichtslosigkeit angehen, solche Ziele formulierten Siegfried Weber und Alois Ehrl beim Antrittsbesuch bei OB Albert Zankl. Die beiden Priester – Weber ist Militärpfarrer in Sigmaringen, Ehrl Domkapitular in Eichstätt – sind die Vorsitzenden des Vereins Glaube und Heimat. Dieser Verein gibt die gleichnamige Monatsschrift der heimatvertriebenen Böhmerwäldler, der Freunde des Böhmerwaldes und des Böhmerwaldmuseums Passau heraus. Die Redaktion der Zeitschrift sitzt in Passau und wird von Robert Baierl geleitet.

Dieser begleitete genauso wie der 1. Vorsitzende des Vereins Böhmerwaldmuseum, Manfred Pranghofer, die beiden Geistlichen ins Rathaus. Passau ist Patenstadt der Böhmerwäldler und soll auf dem Laufenden über die Aktivitäten sein. OB Zankl bezeichnete sich genauso wie der anwesende MdL Dr. Gerhard Waschler als „bekennender Befürworter der Böhmerwäldler“. Waschler unterstrich die „Notwendigkeit zum Dialog über die Grenzen hinweg“ und freute sich, von den anwesenden Böhmerwäldlern die Marschrichtung zu hören hin zu einem gemeinsamen Geschichtsverständnis, das sowohl Tschechen wie Sudetendeutsche tragen können. Zankl begrüßte es, dass eine Bündelung der Kräfte gerade in Passau geschehe. Passau sei ein Ort der Fokussierung. „Wir wollen auf Brücken bauen und die Abgrenzungen abbauen“, unterstrich Weber. Man wolle auch auf die Jugend setzen. Er stellte die Passauer Studentin Theresa Langer vor, die ihre Diplomarbeit über den Krummauer Fotografen Josef Seidl schreibt.
In diesem Zusammenhang wiesen Baierl und Pranghofer darauf hin, dass das Böhmerwaldmuseum sich aktiv an der Erstellung einer Kulturdatenbank Böhmerwald beteilige. Hier sollen nicht nur das Glasplattenarchiv des Ateliers Seidel, sondern auch die Bestände des Museums eingearbeitet werden. Für Böhmerwäldler in der ganzen Welt könnten so wichtige Daten über das Internet abgerufen werden. Die Zeitschrift „Glaube und Heimat“, die sich in der Nachfolge des Bistumsblattes der Diözese Budweis sieht, wird sich hier auch finanziell einbringen. „Die Bündelung der Kräfte macht Sinn“, resümierte OB Zankl.

Dr. Stefan Rammer, PNP Nr. 163, Dienstag, 18.07.2006, Seite 31
Ausgabe 09/10-2006

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